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Galerie Christian Pixis zu Gast im
Holzbläserhaus Stephan Pieger

Besuchen Sie uns und lassen Sie sich inspirieren mit den wunderschönen Werken von Rocco Pagel. Alle Werke des Künstlers stehen auch zum käuflichen Erwerb bereit. Eine freundliche Leihgabe der Münchner Galerie Christian Pixis.

WOLKENFORMATION

Rocco Pagel, Wolkenformation, Ölfarbe und Eitempera auf Leinwand, 2019, 55 x 80 cm

WELLE

Rocco Pagel, Welle, 2019, Ölfarbe und Eitempera auf Leinwand, 55 x 80 cm

BLAUE WOLKE

Rocco Pagel, Blaue Wolke, Ölfarbe und Eitempera auf Leinwand, 2017, 40 x 60cm

MEER (handy)

Rocco Pagel, Meer (handy), 2019, 100 x 100 cm

Ausstellung Rocco Pagel, Berlin

 

Friedrich Weltzien (Hannover), Zu Rocco Pagel 2019

Die neuen Bilder von Rocco Pagel zeigen Landschaften und Seestücke, Himmelsausschnitte und Felsformationen. Blautöne dominieren die Palette von scharfem Kobalt bis zu dämmrigen Lilas. Das Blau zieht den Blick in die Weite. Aber die Texturen, die oft wie berieben wirken, binden die Aufmerksamkeit immer wieder an die Oberfläche zurück. Sie wirken aus sechs oder sieben Metern Entfernung, aber auch bei 30 Zentimetern Abstand geht eine eigene Faszination von ihnen aus. Wie in der Naturanschauung hält jeder Bereich zwischen der Makro- bis zur Mikroskopie seine besonderen Reize bereit.

Wahrnehmung ist eine körperliche Tätigkeit. Sinnliche Wahrnehmung bedarf des in der Welt Seins unseres Körpers, das Bewegen vor dem Sichtbaren, ja mehr noch: das Bewegen im Sichtbaren. Sehen geht über die bloß optische Registrierung hinaus. Das lehren uns die Bilder von Rocco Pagel im Zeitalter der Monitore und der Displays. In „Am Meer“ macht er es auch zum Thema: Der Widerschein eines Handys taucht die romantisch wirkende Repoussoirfigur in ein schimmerndes Gegenlicht.

Pagels Bilder zeigen oft kaum einen Gegenstand. Und gleichzeitig sind sie nichts weniger als abstrakt. Gewiss handelt es sich um konkrete Malerei: die Gemaltheit des Bildes verbirgt sich nicht. Die Formate sind nicht größer als unser Sehfeld, sie locken, sie ziehen – aber sie beherrschen nicht. Rocco Pagels Gemälde geben eine ganz bestimmte Situation wieder, ein Erlebnis, einen Ort, eine Tageszeit, eine Stimmung, eine Atmosphäre. Bei „Felsen“ oder „Bucht am Abend (Syvota)“ und einigen mehr ließe sich der Ort – in Nordgriechenland – aufsuchen, von dem aus der Blick des Malers ausging.

Pagel benutzt selbstgemischte Pigmente. Die Leinwände werden als erster Akt des Malens mit Knochenleim und Kalk verstrichen. Das mag altmeisterlich erscheinen, ist es aber keineswegs, vielmehr sucht dieses Vorgehen die Offenheit und die Möglichkeiten, mit dem Material selbst in den Dialog zu treten. Malen ist die Herstellung des Gesehenen. Die Farben, die Leinwand, die Grundierung, die Pinsel und Messer sind nicht nur Mittel zum Zweck. Diese Werkzeuge arbeiten mit am Gesehenen. Gemeinsam mit dem Maler bringen sie den Zauber hervor, der ein Gemälde zum Leben erweckt.

Die Bilder müssen so gehängt werden, dass sie vom Tageslicht erreicht werden. Eine museale Ausleuchtung mit künstlichem Licht nimmt ihnen einen Teil der Magie – und nicht den geringsten. Nur so zeigen die Leinwände morgens ein anderes Bild als mittags und im lichten Frühling ein anders als bei verhangenem Himmel. Und schon gar im fahlen Zwielicht einer Mondnacht oder unter dem Flimmern eines Bildschirms.

Wolken, Himmel, Wellen sind Lieblingssujets von Pagel. Gipfel im Äther, das Wehen und Regen, das sanfte Rauschen, das den Raum hervorbringt. Zärtliche Gesten des Streichens, des Schabens, des Reibens. Sie bauen auf und tragen ab. Es sind diese Bewegungen der Beharrlichkeit, nicht der Gewalt, die den Raum zur Erscheinung bringen. Dies ist die Energie, aus der Welt entsteht. In jedem Augenblick neu.

 

Mehr Informationen und weitere Künstler finden Sie hier in der Galerie Christian Pixis in München

Vita Rocco Pagel

 

geboren 1973 in Berlin (Ost)

1990 Umzug nach Österreich, 1991 nach Frankreich

Autodidaktisches Studium der Malerei, erste Ausstellungen und Projekte

in Wien, Rennes und Prag

Ende1992 wieder in Berlin, dort zahlreiche Ausstellungen, sowie Musik-,

Film und Theaterprojekte

1997 Stipendium der Stiftung Kulturfonds

1997 bis 2002 Studium Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden

2002 Diplom, Reise nach Neuseeland auf Einladung der Muka-Gallery in Auckland,

dort Lithografie-Edition und Einzelausstellung

2004-2005 Gast am Max-Plank-Institut CBG Dresden in der C. Ph. Heisenberg-Gruppe, Träger des erstmals verliehenen Kunstpreises der MPG – CBG, Dresden

2005 Visualisierung in Wissenschaft und Kunst am Max-Planck-Institut für

Molekulare Zellbiologie, Dresden (als Kurator)

2005 bis 2008 Gastprofessur für Malerei an der HfBK Dresden

2016/17 Kunstprojekt Dom zu Halle an der Theologischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit Burg Giebichenstein

2017 In november it was already different – Gespräch Rocco Pagel und Marianne Birthler über Opposition und Kirche in den letzten Tagen der DDR, resonanceExtra (Achim Lengerer), documenta Radio 2017

2010 bis 2018 Aufenthalte in Südfrankreich, Tessin und Griechenland (Epirus)

Rocco Pagel lebt und arbeitet in Berlin und Luckenwalde

2018 Lehrauftrag Kunsthochschule Berlin - Weissensee für Malerei

2018/19 Domus Haus, eine Befragung Projekt Dom zu Halle

                                                                                                           Galerie Christian Pixis

Rocco Pagel - Ausstellungen und Projekte

2019/20 Berliner Durchreise- Retrospektive Rocco Pagel 2008-2019, Galerie Christian Pixis

2018 Epirische Landschaften, Galerie Christian Pixis

2017 Neue Malereien, Wittenberg, Bugenhagenhaus (anlässl. „Weltausstellung Reformation“)

2017 Blauer Versuch, Textilinstallation im Dom zu Halle

2016 Malerei, neue Bilder (mit Bronzen von Anna Moll), Galerie Christian Pixis

2016 Kleine Formate im Kabinett, Galerie Christian Pixis

2015/16 Dinge und Dialoge (mit Daniel Heinrich +, Jenni Tischer u.a.),

             Kunstraum Scriptings (Achim Lengerer) Berlin

2015 Birken. Am Ufer. Auf offener See. Neue Malereien. Galerie Christian Pixis

2014 Hofer / Kern / Pagel, Galerie Christian Pixis

2014 Du, Neue Malereien, Galerie Dorothea Schlueter, Hamburg

2013 Aeolis Mons, Neue Bilder, Galerie Christian Pixis

2013/14 Moses am Berg Sinai, Klappaltar für die Marienkirche,  Herzberg

2012 Die Herstellung der Landschaft beim Gehen, Galerie Christian Pixis

2011/12 Belle Poule, Galerie Dorothea Schlueter, Hamburg

2011 Tageslicht gibt es es gibt Tageslicht, Galerie Christian Pixis

         (mit Henrik Hold, Simon Logan und Georg Sadowicz)

2010 Neue Bilder (in Ausst. Kunst des alten Afrika, Slg. Schädler), Galerie Christian Pixis

2009 Spaziergang - Wolkenbilder und Landschaften, Galerie Christian Pixis

2009 Herstellung der Natur – Malerei. Galerie Christian Pixis

2008 Parkhaus Recall, Galerie Alte Schule Berlin-Adlershof

2007 Hier - Landschaften – Neue Bilder, Galerie Christian Pixis

2005 Der Garten des Wissenschaftlers, Wandbild im Haus Heisenberg-Däfler, Dresden

2004 Beautiful Cell, Gemälde und Vitrineninstallation, Max-Planck Institut Dresden

2003 Konzept Bühnenprojektionen für Moses und Aron von Schönberg, Semperoper Dresden             

2002 Nietzsche Tattoo,Wandgemälde-Objekt, Aquarelle und Lithographien, Muka-Gallery, Auckland

2001 Wandgemälde Marienkirche, Laucha

2000 Projekt votif, Gemälde für die St. Petri Kirche, Liebenrode

2000 Angels are strange animals, Maze Art Gallery, Turin

Ausgewählte Ausstellungen 1990-1999

1999 Projekt votif, Gemälde für Kirche St. Georg, Krawinkel

1997 Deutschlandbilder (Beteiligung), Palais am Festungsgraben, Berlin

1995 Malerei, Galerie im Pfefferberg, Berlin (mit Felix Müller)

1994 Insane, Malerei, Galerie im ParkHaus, Berlin-Treptow (Kuratorin: Ute Tischler)

1993 Videoproduktionen: feel good now und Bilder aus Deutschland (in Wien und Berlin)

1991 Gemälde und Zeichnungen, Benediktiner-Abtei St. Lambrecht, Steiermark, Österreich

1990 Räuberlin, Installation zu »Die Räuber« von Friedrich Schiller, (Regie Frank Castorf) 

Volksbühne, Berlin (mit Daniel Heinrich)